Mach dich auf den Weg! – Anti-Stress-IMPULS Nr. 6

 

  • „Aller Anfang ist schwer.“
  • „Gut Ding will Weile haben.”
  • „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.“
  • „Steter Tropfen höhlt den Stein.“
  • „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.“

Ohne lange darüber nachzudenken fallen mir etliche Redewendungen ein, die mich daran erinnern, dass es nicht einfach ist, etwas zu verändern und mit Veränderung zu beginnen.

Das Thema scheint also durchaus ein Dauerbrenner zu sein, wenn sich diese Ausdrücke so in unserem Wortschatz eingenistet haben.

Meine alltäglichen Routinen, die gehen mir leicht von der Hand. Sobald ich aber etwas verändern möchte oder soll, fällt mir auf, wie schwierig das ist und wie seltsam sich das neue Verhalten anfühlt:

In den Finger geschnitten, so dass ich nicht mehr so zupacken kann, wie gewohnt. Das irritiert und fühlt sich ungewohnt und fremd an. / Den Schreibtisch aufgeräumt und die Stifte liegen nicht mehr an der üblichen Stelle. Da greift die Hand zunächst häufig ins Leere. / Das neue Telefon mit ungewohnten Bedienfunktionen. Ich bin schnell genervt und drücke immer wieder die falschen Tasten.

Ständig wollen oder müssen wir unser Verhalten den Gegebenheiten anpassen. Das ist mit Energie und Anstrengung verbunden. Es braucht Zeit, Geduld, Durchhaltevermögen und Willenskraft, damit ich festgefahrene Routinen durchbrechen und anderes Verhalten in meinem Alltag dauerhaft verankern kann. Unser Gehirn liebt es, wenn die täglichen Routinen so wie immer ablaufen und sich nicht viel verändert. Dabei ist es ihm ziemlich egal, ob diese Routinen unseren Stress erhöhen oder reduzieren. Es fühlt sich für das Gehirn erst einmal gut an, dass alles so ist wie immer. Und wenn dann plötzlich etwas anders ist, dann fällt das auf und ist ungewohnt. Das Gehirn muss mich erst daran gewöhnen und das kann dauern.

Bis etwas zur Routine wird, muss ich es viele viele Male umsetzen, immer und immer wieder. Und ich muss geduldig sein und durchhalten, bis es sich dann endlich gut anfühlt und mir in ‚Fleisch und Blut’ übergegangen ist. Und manchmal muss ich auch die Zeit durchstehen, die es dauert, bis mir das neue Verhalten wirklich gut tut und es mir gut damit geht. Der Weg dahin ist oft von Umwegen oder Rückschlägen gesäumt.

Was hilft mir bei der erfolgreichen Umsetzung?

  • Sinnvoll ist es, wenn ich mir von Anfang an Unterstützung bzw. Verbündete für meine Veränderungswünsche organisiere. Personen, die um meine Ziele wissen und mich im übertragenen Sinne anfeuern.
  • Und meine gewählten Schritte sollten nicht zu groß sein. Kleine Schritte und Etappen versprechen am meisten Erfolg.
  • Für getane Schritte darf und sollte ich mich loben. Die kleinen Zwischenetappen zu feiern, das ist wichtig und leider vergessen wir es zu oft.

Und auch wenn das jetzt alles so mühsam und vielleicht auch kräftezehrend klingt, mit einem klug gewählten Ziel vor Augen kann Veränderung auch Spaß machen und einen anspornen.

Ich wünsche viel Spaß dabei – nicht erst ab dem 01. Januar! (Denn der berühmte Silvestereffekt hat schon viele sinnvolle Vorhaben und Vorsätze recht schnell zur Strecke gebracht…)